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Mit der Vorstellung des Institutionalisierungsprozesses der DGV begann das reiche Arbeitsprogramm des zweiten Tages. Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, stellt die neue Aufstellung vor. Mit einer besseren Vernetzung und der Erhöhung der Koordinatorenzahl von zwei auf drei, die die praktische Zusammenarbeit in Deutschland begleiten, wird die Arbeit vor Ort disloziert. Für die griechische Seite kündigt PStS Barthle die Einrichtung eines gestärkten DGV-Büros in Athen an, das unter dem Dach der Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer residieren wird und den Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit den südlichen Regionen und der Zentralregierung haben wird.
Eine Expertin vom Landkreis Reutlingen trug anschließend zu den verschiedenen Förderprogrammen der EU für die bilaterale Zusammenarbeit vor. Die Präsentation gab den teilnehmenden Bürgermeistern die Möglichkeit, sich einen generellen Überblick über die Fördermöglichkeiten der EU zu kleinen und größeren Projekten zu verschaffen. Dies soll Perspektiven für die verstärkte bilaterale Zusammenarbeit eröffnen.
In den Partnerschaftsbörsen nutzten Vertreter der deutschen und griechischen Gemeinden die Gelegenheit zu konstruktiven Begegnungen. Teilnehmer, die bereits mit einer Gemeinde zusammengearbeitet hatten, bauten ihre Zusammenarbeit weiter aus, während viele der neuen Teilnehmer (2/3 der griechischen Bürgermeister wurden im Frühjahr erstmals in ihr Amt gewählt) die Gelegenheit nutzten, die Merkmale ihrer Gemeinde und ihrer komparativen Vorteile vorzustellen.
Das Klima an den Diskussionstischen zeigte sich sehr positiv und lässt auf viele neue Kooperationen in vielen Bereichen schließen. Zwischen den Gesprächen mit Vertretern der kommunalen Selbstverwaltung aus Griechenland und Deutschland gab es Infotische zum "Deutsch-Griechischen Jugendaustausch" und "Messe TIF 2020". Die Teilnehmer zeigten besonderes Interesse an der Großveranstaltung im kommenden Jahr, wo Deutschland Partnerland der 85. TIF-Thessaloniki International Fair 2020 sein wird.
Gleichzeitig fand eine sehr interessante Diskussionsrunde zur Abfallwirtschaft in Griechenland statt, in der konkrete Vorschläge gemacht und Perspektiven für öffentlich-private Partnerschaften aufgezeigt wurden. Dies diente dem Ziel der Reduzierung und Verwertung von Abfällen auf Grundlage des Kreislaufwirtschaftsmodells.
Die Hanns-Seidel-Stiftung wartete mit einer interessanten Diskussion auf, in der die Symbiose von Heimat und ländlicher Entwicklung anhand erfolgreicher Beispiele aus der Region Ansbach dargestellt wurde. Die Analyse zeigte, dass die kommunale Selbstverwaltung die Grundlage für berufliche Chancen legen muss, um den Menschen ein lebenswertes Umfeld mit einer "Perspektive Heimat" bieten zu können.
Im Anschluss folgten die interessanten Study-Touren im Großraum Erding zu den Themen "nachhaltige Kreislaufwirtschaft und Recycling", "regionale Erzeugung und Vermarktung" und "Geothermie".
Die griechischen und deutschen Teilnehmer wurden bei Besuchen beim Abwasserzweckverband und der Firma Wurzer über das Thema Abwassermanagement und Kompostierung unterrichtet.
Eine andere Teilnehmergruppe bekam Einblicke in den Bereich „Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten“ beim Besuch der Erzeugergenossenschaft Tagwerk und der allen bekannten Brauerei „Erdinger Weißbräu“.
Parallel dazu konnte einer dritten Gruppe die Therme Erding und der damit verbundenen Nutzung von Thermalwasser vorgestellt werden. Dem schloss sich ein Besuch des Zweckverbandes für Geowärme in Erding an. Der Zweckverband versorgt Teile der Stadt mit Fernwärme aus der Erde.
Der zweite Tag in Erding endete mit einem sehr schönen Empfang in der Traditionsbrauerei "Zum Erdinger Weißbräu". Der Parlamentarische Staatssekretär Norbert Barthle ehrte verdiente Partner der Deutsch-Griechischen Versammlung. Dem verstorbenen Kammerkoordinator Otto Kentzler wurde die Ehrennadel der DGV posthum verliehen. Zu den Ausgezeichneten gehörten neben den langjährigen Koordinatoren auch der Geschäftsführer der AHK Athen, Herr Kelemis. Erstmals mit dem "DGV-Award" ausgezeichnet wurden die German Doktors und die NRO Arsis.