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Im Rahmen des Projektes „Energiewende PartnerStadt" hatten die Gemeinden Kozani und Braunsbedra am 25. und 26. Februar die Gelegenheit, wertvolle Erfahrungen und Fachwissen zum Thema erneuerbare Energien auszutauschen, um eine Zeit nach dem Braunkohleausstieg zu planen. Es besteht eine produktive Zusammenarbeit, die einen wichtigen Anteil hat an einer umweltfreundlichen und prosperierenden Zukunft der beiden Regionen. Eine Zusammenarbeit, die auf Initiative der Deutsch-Griechischen Versammlung begonnen hat, wird von beiden Städten erfolgreich fortgesetzt.
Der erste Tag des Arbeitstreffens beinhaltete eine Präsentation zu den Investitionen der Stadt Kozani und privater Investoren im Bereich der erneuerbaren Energien im Stadtgebiet von Kozani. Anschließend fanden Treffen mit Vertretern der städtischen Wasserversorgungs-, Entwässerungs- und Heizungsgesellschaft der Stadt Kozani statt, sowie mit dem wissenschaftlichen Personal der Universität von Westmakedonien und des CERTH (Centre for Research & Technology-Hellas), die mit ihrem Fachwissen zum Braunkohleausstieg beitragen können.
Vor dem Hintergrund verlorengehender Arbeitsplätze erklärte der Bürgermeister von Kozani, Lazaros Maloutas: „Als wir die Ankündigungen des Premierministers hörten, bezüglich der Schließung der Braunkohleeinheiten im Jahr 2023, waren wir alle schockiert. Der Zeitplan ist erdrückend und führt zu einem katastrophalen Verlauf in unserer Region. Deshalb weise ich darauf hin, dass die Rückzugsrate von Braunkohleeinheiten eingehalten und mit der Schaffung von Arbeitsplätzen verbunden werden muss. Zuerst gründen wir und dann erst schaffen wir ab. Das Gebiet befindet sich bereits in einer Anfangsphase des Strukturwandels: 43% der installierten Kapazitäten der Region wurden stillgelegt und 25% der Braunkohle sind noch an der Stromerzeugung beteiligt. Wir erleben den Kohleausstieg, wobei sich die Frage ergibt, wie dieser abgeschlossen wird."
Das Programm des ersten Tages endete mit einem Besuch des Braunkohlezentrums von Westmakedonien und einem anschließenden Treffen mit Vertretern der "DIADYMA" und des Bioökonomie- und Umweltclusters.
Der Bürgermeister der Stadt Braunsbedra, Steffen Schmitz, betonte seinerseits bezüglich des Kohleausstiegs: „Einerseits gibt es das technische Problem und andererseits gibt es die Bürger, die sich ebenfalls aktiv beteiligen müssen und den Transformationsprozess akzeptieren müssen, und das ist nicht einfach." Ebenfalls verwies er auf die Schwierigkeiten, mit denen seine Stadt beim Wiederaufbau der Wirtschaft konfrontiert war, als sie vor 25 Jahren den mutigen Schritt in Richtung Braunkohleausstieg unternahm.
Die Stadt Braunsbedra liegt in einem ehemaligen Braunkohleabbaugebiet in Sachsen-Anhalt. Die Region verzeichnete aufgrund des Braunkohlenabbaus im 20. Jahrhundert ein starkes Wachstum und schuf viele Arbeitsplätze für die ansässige Bevölkerung. Die Region hat im 20. Jahrhundert durch die Braunkohleindustrie in Form von neuen Arbeitsplätzen und Zuwanderern profitiert. Der aktuelle Strukturwandel zeigt jedoch ebenfalls neue wirtschaftliche Chancen auf. So wurden neue Unternehmen gegründet, darunter die Mitteldeutsche Umwelt- und Entsorgungsgesellschaft und die Energie-, Wasser- und Abwassergesellschaft Geiseltal GmbH. Darüber hinaus hat Braunsbedra den Prozess des Strukturwandels genutzt, um neue Wirtschaftszweige, wie den Tourismus, zu etablieren: Die ehemaligen Kohleabbaustätten sind zu touristischen Seenlandschaft geworden, mit zahlreichen Restaurants und Gasthäusern. In diesem Sinne arbeiten die beiden Gemeinden zusammen, um sich der Herausforderung zu stellen und neue Arbeitsplätze in verschiedenen Wirtschaftsbereichen, wie dem Tourismus und den Energiesektor, zu schaffen.
Am zweiten Tag des Arbeitstreffens der beiden Städte fand ein Treffen mit den Vertretern der Abteilung für lokale Entwicklung und Unternehmertum der Region Kozani statt. Es folgten ein Besuch des Wasserkraftwerks Ilarion und ein Treffen mit seinen Vertretern, sowie ein Besuch im Archäologischen Park von Aiani. Das produktive zweitägige Treffen wurde von einer Arbeitsgruppe mit Teilnehmern von beiden Städten abgeschlossen, wobei eine Präsentation vom Deutschen Zentrum für Erneuerbare Energien einen möglichen Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung vorstellte und die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren aufzeigte. Außerdem wurden die nächsten Schritte besprochen, die notwendig sind, um der Stadt Kozani den strukturellen Wandel zu ermöglichen.