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Die Jugend nimmt nun ihr berufliche Zukunft selbst in die Hand

07.04.2015 Griechische und griechisch- deutsche Institutionen unterstützen heute die Jugend im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit


  • 07.04.2015

Die Ausbildung der Jugendlichen in Unternehmen, oder wie es heute heißt, in Institutionen dualer Ausbildung, erweist sich als eine starke Waffe im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen. Das duale Ausbildungssystem verbindet Theorie und Praxis, wobei der Auszubildende mit 75% des Gehaltes eines Hilfsarbeiters bezahlt wird, während er seine beruflichen Fähigkeiten entwickelt. In einer Zeitspanne von drei Jahren, haben die Jugendlichen bereits Berufserfahrung durch die Ausbildung gesammelt- aber auch wesentliche Perspektiven- im Arbeitsmarkt erlangt.

Im Rahmen der Infoveranstaltung “Duale Berufsausbildung”, welche Anfang April in Athen stattgefunden hat, haben Vertreter griechischer und griechisch- deutscher Institutionen, begleitet von Eltern und Auszubildenden, die ermutigenden Ergebnisse der ersten Zyklen dualer Ausbildung im Tourismusbereich vorgestellt.
„Griechenland kann von ihrem Land und ihren Schönheiten leben“ sagte charakteristisch Panagiotis Sgouridis, Staatssekretär für ländliche Entwicklung und Ernährung, welche auf der Veranstaltung anwesend war.
“Wie ich auch, hat mein Sohn selbst den Beruf ausgesucht, den er ausüben möchte” sagt Stavroula Lampropoulou, selbst Richterin und Mutter eines Auszubildenden, welcher nach dem Lyzeum, anstatt ein Studium an der Uni zu absolvieren, an einem großen Hotel in Athen ausgebildet wird.
“Ohne jegliche Belastungen schließt der dreijährige Ausbildungsszyklus mit einer Gruppenarbeit in angenehmer Umgebung ab”, teilt der Auszubildende Christos Lachanas mit, der davon träumt, Chef zu werden, sogar executive chef. Konstantina Niarchou, hat die Möglichkeiten der dualen Ausbildung im Internet entdeckt, während sie parallel dazu Unternehmensmanagement an der Universität Peiraios studiert und in der Praxis als Hotelangestellte im Bereich der Reservierungen ausgebildet wird.
Der Leiter der griechisch- deutschen Handelskammer, Athanasios Kelemis, betonte die Notwendigkeit, die Ausbildungsplätze angesichts der Daten der Wirtschaftskrise neu zu definieren, gerade für die Jugendlichen. Die Generaldirektorin für berufliche Aus- und Weiterbildung im Zentrum für Beschäftigungsförderung der griechischen Arbeitsagentur (OAED), Athanasia Theodoridou, bezog sich auf die 35 Fachrichtungen der dualen Ausbildung welche sich in unserem Land seit dem Jahr 1952 formalisiert haben. Im Rahmen der Aktivitäten der griechisch- deutschen Institutionen und mit der Zusammenarbeit griechischer und griechisch- deutscher Institutionen, haben die Jugendlichen ihre Ausbildung im Bereich der touristischen Berufe des Kochs, des Restaurantleiters und des Hotelfachangestellten an den zwei Schulen in Kalamaki in Attiki und im Herakleion auf Kreta, begonnen. “Es ist etwas, was in Griechenland fehlt und gebraucht wird” gemäß dem Unternehmer Eugenio Basiliko. Laut dem Dozenten der Berufsausbildung, Niko Stefopoulo, sind die Vorteile für die Auszubildenden viele: außer einem Arbeitsplatz, erlangen sie wichtige und zertifizierte berufliche Kenntnisse und entwickeln sich sozial.
Die Deutsch - Griechische Versammlung hat sich in wenigen Jahren in ein dynamisches deutsch- griechisches Netzwerk von Gemeinden und Regionen entwickelt, welches sich an der praktischen Zusammenarbeit orientiert und offen für die Teilnahme der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft. Die Zusammenarbeit ist thematisch strukturiert und wird durchgeführt, wenn von griechischer oder von deutscher Seite ein solcher Wunsch geäußert wird.