Kulturelle Zusammenarbeit zwischen den Städten Messolonghi und Dessau-Roßlau mit Unterstützung der DGV
19.07.2023 Die Stadt Messolonghi, die "Heilige Stadt" des griechischen Freiheitskampfes, ist mit der Stadt Dessau-Roßlau, Heimatstadt des philhellenischen Dichters Wilhelm Müller und des Bauhauses, im Gespräch zur Würdigung des historischen Gedächtnisses mit Unterstützung der Deutsch-Griechischen Versammlung.
- 19.07.2023
Die "Freiheit in der heutigen Zeit" wurde vom Objektiv der deutschen Fotografin Zerina Kaps eingefangen, die eine lange Zeit in Messolonghi verbrachte, sich mit der Stadt und ihren Bewohnern "unterhielt", mit dem Ziel, moderne Gesichter und Orte der historischen Stadt mit der Kamera abzubilden, zu erkunden und durch persönliche Interviews die zeitgenössische Wahrnehmung der Einwohner von "Freiheit" und "Unabhängigkeit" zu erfassen.
Die Werke von Zerina Kaps werden im Chrysogelos-Gebäude, einem Wahrzeichen der Stadt, das zur Region Westgriechenland gehört, ausgestellt und der Öffentlichkeit von Messolonghi präsentiert. Die Künstlerin wurde nach einem einschlägigen Wettbewerb der Stadt Dessau-Roßlau ausgewählt, welcher im Rahmen des 200-jährigen Jubiläums der Revolution (1821-2021) und des Kulturprogramms der Gemeinde Messolonghi «Artist in Residence» stattfand und in Zusammenarbeit der Stadt Dessau-Roßlau und der Heiligen Stadt Messolonghi und der Unterstützung der Deutsch-Griechischen Versammlung, umgesetzt wurde. Zahlreiche Einwohner und Vertreter der Stadt Messolonghi besuchten die Ausstellung und hatten die Gelegenheit, mit der Künstlerin zu diskutieren und sich sowohl über ihre Eindrücke und ihre Erfahrungen, als auch bezüglich ihrer Interaktion mit fast der gesamten örtlichen Gemeinschaft, die sie während ihres Aufenthalts in Messolonghi hatte, auszutauschen.
Im Rahmen der Zusammenarbeit beider Städte läuft parallel in Messolonghi eine Ausstellung mit dem Titel „Vom Philhellenen Wilhelm Müller bis zur Friedlichen Revolution – 200 Jahre Freiheits- und Demokratiebestrebungen in Dessau-Roßlau“ des Stadtarchivs Dessau-Roßlau, wobei die deutsche Stadt auf ihren eigenen, zwei Jahrhunderten währenden Freiheitskampf verweist. Der Oberbürgermeister der Stadt Dessau-Roßlau, Dr. Robert Reck verwies in seiner Begrüßung per Videobotschaft auf die Büste von Wilhelm Müller, die der Gemeinde Messolonghi, sowie die Exponate der Ausstellung, als Geschenk überreicht wurde. Aufgrund der Reichweite Wilhelm Müllers als herausragende Persönlichkeit der „Philhellenen“ und der historischen Bedeutung der Stadt Dessau, wird eine mögliche Übertragung der Ausstellung auf andere Städte der Region Westgriechenland, sowie die Zurverfügungstellung der Ausstellung an die Deutsche Botschaft in Athen, geprüft.
Die Deutsch-Griechische Versammlung wurde vertreten durch, Frau Maria Mantzaflari, Leiterin des Büros in Athen, die ein Grußwort gerichtet hat, Herr Walter Stechel, Koordinator für Norddeutschland und Generalkonsul a.D. in Thessaloniki und Frau Nafsika Nikodimopoulou vom Büro Athen. An der Eröffnung nahmen als Vertreter der Stadt Dessau-Roßlau, Herr Dr. Frank Kreissler, Leiter des Stadtarchivs Dessau-Roßlau und Kurator der Ausstellung und Frau Nadine Willing-Stritzke, Leiterin der Kulturabteilung der Stadt, teil.
Entsprechende Ausstellungen werden auch in Deutschland stattfinden, wobei Gemeinsamkeiten in der Geschichte der Städte Messolonghi und Dessau-Roßlau aufgezeigt werden sollen, als auch der Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung, und der Respekt vor der Würde der Völker, die angesichts der aktuellen historischen Situation mit einem Krieg im Herzen Europas, auch heute noch relevant bleiben.
