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Beim diesjährigen Innovationsforum, das von der AHK in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft in Athen zum ersten Mal in einem digitalen Format organisiert wurde, standen die kommunale Kreislaufwirtschaft und ihre innovativen Anwendungen im Vordergrund.
Die Deutsch-Griechische Versammlung beteiligte sich hieran, indem sie den kürzlich verabschiedeten griechischen „Nationalen Abfallplan“ mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Innovation und Kreislaufwirtschaft - Verwertung von Rohstoffen und Energieerzeugung aus Abfällen – Erfahrungen aus Deutschland und Perspektiven für Griechenland“ aufgriff.
Der griechische Innenminister und Beauftrage für die DGV Panagiotis Theodorikakos betonte in seinem Grußwort, dass Kreislaufwirtschaft für die griechische Regierung höchste Priorität hat. „Das Ministerium ermutigt und unterstützt solche Aktionen nicht nur mit Worten, sondern mit Projekten, die vom Programm „Antonis Tritsis“ gefördert werden, das ein breitgefächertes Angebot für Aktionen rund um die Kreislaufwirtschaft zur Verfügung stellt“, so der griechische Innenminister.
Der deutsche Beauftragte der Bundeskanzlerin für die DGV und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Norbert Barthle betonte in seinem Grußwort, dass die Zusammenarbeit griechischer und deutscher Gemeinden rund um das Thema Kreislaufwirtschaft einen Schwerpunkt in der Arbeit der DGV darstellt. Nachhaltige Abfallbehandlung sei eine der größten Herausforderung für Kommunen. „Auch wir leisten mit unserer Arbeit einen Beitrag zur Festigung von effektiven und klimafreundlichen Modellen der Kreislaufwirtschaft. Abfälle sind wertvolle Ressourcen, die zusätzliches Einkommen und neue Arbeitsplätze schaffen“, so Barthle.
Zahlreiche Expertenbeiträge und Beispiele aus dem Alltag unterstrichen den praxisorientierten Ansatz des Forums. So betonte der Vize-Gouverneur für Umwelt, Energie und Raumplanung der Region Ionische Inseln Spiridon Ioannou die Bedeutung der energetischen Verwertung von Restabfall. Hieran anknüpfend verwies Jürgen Priesters, Business Development Director von TOMRA Sorting Recycling, beispielhaft auf das weit verbreitete Problem der falschen Trennung der Wertstoffe. Dr. Matthias Eder, Pressesprecher von PreZero, unterstrich, dass Wertstoffströme bereits an der Quelle getrennt werden müssen, um möglichst gute Einsammelquoten erreichen zu können.
Best Practices im Bereich des Recyclings und der Kreislaufwirtschaft stellte der Landrat von Schwäbisch Hall und langjährige Experte der DGV, Gerhard Bauer, vor. Verpackungsfreies Einkaufen, Flaschenrückgaben und eine Internetplattform zum kostenlosen Tausch von Gebrauchtwaren nannte er als Beispiele. Im Anschluss stellte die Bürgermeisterin von Zentralkorfu und der Diapontischen Inseln, Meropi Ydraiou, einige ihrer Initiativen im Bereich der Abfallbehandlung vor, wie das Programm zum Recyclen von Hausbatterien, die Sensibilisierung von Schülerinnen und Schülern sowie ein Bonussystem für die Nutzung von Wertstoffhöfen der Kommune.
Herr Georgios Kremlis, einer der wichtigsten Berater des griechischen Ministerpräsidenten für Energie, Klima, Umwelt und Kreislaufwirtschaft, erläuterte die Richtlinien der EU zum Thema Kreislaufwirtschaft. Dabei hob er die Einführung von Pfandsystemen bei Glas und Aluminium hervor und betonte den Bedarf, das Recyclingsystem weiter auszubauen. Herr Kremlis stellte zudem das ambitionierte Pilotprojekt zur Errichtung einer Anlage zur energetischen Verwertung von Restabfall in der Gemeinde Zentralkorfu und Diapontischen Inseln vor. Es handelt sich dabei um ein von der DGV unterstütztes Projekt.
Der Professor an der Aristoteles-Universität in Thessaloniki, Nicolas Moussiopoulos, der die erfolgreiche Diskussion moderierte, hob am Ende der Veranstaltung noch einmal die Notwendigkeit zur Abfallvermeidung und Abfallreduzierung hervor und betonte die Bedeutung der energetischen Verwertung.
Die DGV freut sich über den Erfolg dieser Veranstaltung und wird den hier angestoßenen Dialog rund um das Thema Kreislaufwirtschaft weiter begleiten und Initiativen, die zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft auf kommunaler Ebene beitragen, unterstützen.