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Teilnahme der Deutsch-Griechischen Versammlung an der FG-Expo und dem ThessClean Thess Green Festival

15.06.2023 Die Teilnahme der Deutsch-Griechischen Versammlung an der 1. Internationalen Ausstellung der Kreislaufwirtschaft von HELEXPO und am 2. Festival der Kreislaufwirtschaft der Gemeinde Thessaloniki, die in den Einrichtungen der TIF organisiert wurden, wurde mit großem Erfolg abgeschlossen. Durch die Teilnahme an namhaften Panels stellt die DGV einmal mehr in der Praxis ihr Interesse und ihre Unterstützung für die Themen Kreislaufwirtschaft und Smart Cities unter Beweis.


  • 15.06.2023

Im Rahmen des Forums für die Kreislaufwirtschaft beteiligte sich die Deutsch-Griechische Versammlung gemeinsam mit ihrem langjährigen engen Partner, dem Landrat von Schwäbisch Hall, Herrn Gerhard Bauer, an dem Panel „Gute Praktiken“, der mit seinem Vortrag Licht ins Dunkel brachte, Wege wie die Kreislaufwirtschaft in der Praxis mit einer rationellen Abfallbewirtschaftung umgesetzt wird. Herr Bauer analysierte in seinem Vortrag das Beispiel des Landkreises Schwäbisch Hall, wo eine Kreislaufwirtschaft nach Jahren umsichtiger Bemühungen erfolgreich funktioniert. Die Reduzierung von Abfällen, die erfolgreiche Trennung, sowie Wiederverwertung und Energierückgewinnung durch Vergärung oder thermischer Behandlung sind die Hauptgründe dafür, dass die Menge von Restabfällen trotz des Bevölkerungswachstums in der Region drastisch reduziert werden konnte. Er erwähnte insbesondere die Vorteile der Kompostierung und die Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Produkten, beispielweise den Kauf von Massenprodukten, die Rückgabe von Flaschen und einen Online-Gebrauchtmarkt. Die Vorschläge von Herrn Bauer konzentrierten sich auf die Notwendigkeit, die Denkweise der Bürger zu ändern, um die Abfallerzeugung durch Informationskampagnen mit allen verfügbaren Mitteln zu vermeiden. Im selben Panel wurden bemerkenswerte Beispiele von griechischer Seite vorgestellt, wie die Nutzung von Olivenresten für die Produktion von Kernkohle, das Recycling von Netzen, aber auch ein Beispiel aus Bulgarien mit dem Ziel, Innovationen in der Kreislaufwirtschaft zu entwickeln, ein Schwerpunkt auf Wassermanagement. Der interessante Vortrag von Herrn Bauer wurde auch beim 2. Festival der Kreislaufwirtschaft der Gemeinde Thessaloniki auf der Konferenz „Prioritätsachsen lokaler Behörden in der Kreislaufwirtschaft“ präsentiert und von allen seinen Gesprächspartnern mit lobenden Kommentaren bedacht.

Im sehr interessanten Panel „Zirkuläre intelligente Städte“ zum Abschluss des Forums Kreislaufwirtschaft präsentierte Herr Thomas Kretzschmar, Betriebsleiter der Stadtreinigung der Stadt Leipzig, die erfolgreiche Organisation und den Betrieb der Abfallwirtschaft in der Gemeinde. Ein Schlüssel zum Erfolg, ist für ihn die richtige Prüfung an der Quelle, die für den Bürger leicht nachvollziehbar sein sollte. Herr Kretzschmar stellte die Möglichkeiten der Sammlung organischer Abfälle zur Energie- und Kompostgewinnung, die Sammlung und Verwertung von Verpackungen über die „Gelbe Tonne Plus“, das strukturierte Recycling von Papier, Glas und Stoffen sowie die Sortierung der Reststoffe vor. Durch ein sehr gut organisiertes System zur Information der Bürger über die Recyclingmöglichkeiten haben die Bürger die Möglichkeit, anhand eines jährlichen Tätigkeitskalenders der Reinigungsdienste der Stadt Leipzig zu erfahren, wann, wo und welches Material sie recyceln können entsprechend den Leistungsmöglichkeiten der Gemeinde. In den vorangegangenen Tagen während seines Besuchs in Thessaloniki, Griechenland, hatte Herr Kretzschmar wichtige Treffen mit dem Vizebürgermeister und der Direktion für Sauberkeit und Recycling der Gemeinde Thessaloniki und dem Präsidenten des Abfallzweckverbandes (Fo.D.S.A) von Zentralmakedonien.

An der Podiumsdiskussion „Zirkuläre intelligente Städte“ nahmen auch der Präsident von KEDE und Bürgermeister von Trikala, Herr Dimitrios Papastergiou teil, der auf die erfolgreichen Beispiele seiner Gemeinde in den Bereichen Mobilität und Abfallwirtschaft verwies, die sie in die Liste der 100 Klimaneutralen Städte Europass 2030 aufgenommen haben. Darüber hinaus betonte er, wie wichtig es für die Bürger sei, Initiativen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft anzunehmen, da dies der größte Garant für ihren Erfolg sei.  Herr Nikolaos Moussiopoulos, Professor und Laborleiter an der Fakultät für Maschinenbau der AUTH, Mitglied der EEDSA (Hellenic Solid Waste Management Association) und Mitarbeiter der Deutsch-Griechischen Versammlung, verwies seinerseits auf die Bedeutung der Kreislaufproduktion und der Industrie Symbiose, bei der die Abfälle einer Industrie als Rohstoff für eine andere Industrie dienen können, was darauf hindeutet, dass dies auch in Westthessaloniki passieren könnte. Während der interessanten Diskussion stellten die übrigen Referenten auch andere Möglichkeiten für den Betrieb der Kreislaufwirtschaft vor, beispielweise die Möglichkeiten der Wiederverwendung von Photovoltaikmodulen und –Batterien sowie die Verwertung von „Grünabfällen“.

Eine gemeinsame Schlussfolgerung aus der interessanten Diskussion, an der sich insbesondere die Öffentlichkeit mit Fragen beteiligte, war die Notwendigkeit, die Bürger zur Teilnahme an Recycling- und Kreislaufwirtschaftsmaßnahmen zu motivieren, die dazu beitragen können, die Einstellung zu einem umweltfreundlichen Leben in jeder Gemeinde zu ändern.

Die Deutsch-Griechische Versammlung wird weiterhin bei den wichtigsten Veranstaltungen zur Kreislaufwirtschaft präsent sein und weiterhin mit unvermindertem Interesse die Initiativen unterstützen, die die Bedeutung und positiven Auswirkungen der Kreislaufwirtschaft fördern.

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